Die Bridge City Sinners sind eine Folk-Punk-Band aus den USA, aus Portland, Oregon. Sie spielen nur mit akustischen Instrumenten wie Kontrabass, Akustikgitarren, Banjo und Banjolele – und selbstverständlich Geige! Deren Musik lebt zum einen vom Songwriting – mal düster, mal mit einer Portion Klezmer – und vor allem auch von der Stimme der Leadsängerin Libby Lux: Brilliant, wie sie damit spielt und in die absurdensten Klangdimensionen immer wieder abdriftet, inhaltlich spielt sie bei ihren Lyrics immer wieder mit dem Satanismus. Nach dem Motto: Wir lassen uns nichts verbieten! Verständlich in einem Land, in dem der christliche Glaube immer wieder von der Politik geklaut wird. Ich durfte mich mit ihr unterhalten, als ich – aus einem anderen Anlass – bei ihrem Konzert dabei war.
Jez am Bass beim Levellers-Auftritt (Foto: Iona Bateman)Ferocious Dog, Dan ist der Zweite von links (Foto: Rob Marrison)
Bandmitglieder von 2 Bands aus Großbritannien durfte ich in den zwei Jahren interviewen, die beide einer Szene angehören, die ich nur den Britischen Inseln zuordne: Jez Cunningham, Bassist von den Levellers war der eine Gesprächspartner und Dan Booth von Ferocious Dog war der andere. Jez erzählt über das Musikfestival, das die Levellers selbst gegründet haben, mit dem die Band seit vielen Jahren ihre Community versammelt und wo außer den Levellers auch viele andere Bands spielen – ohne große Werbung und sehr familienfreundlich. Eine der Bands, die dort öfter zu Gast ist, ist Ferocious Dog. Sie machen ganz ähnliche Musik und haben vermutlich recht ähnliche Fans wie die Levellers. Dan erzählt mir über die Entstehung der Band und über seinen Bruder Lee, der traumatisiert von einem Militäreinsatz in Afghanistan zurückkehrte und sich das Leben nahm. Auch Lees Schicksal hat die Band, hat deren Songs geprägt. Jez und Dan kennen sich beide gut, zuletzt hatten sie geplant, einen gemeinsamen Podcast zu produzieren.
Screenshot von unserem Gespräch, rechts im Bild: Badreesh und Carola
Das Freiburger Orchester Con Anima ist ein Orchester, indem grundsätzlich jede und jeder mitspielen kann, unabhängig von der musikalischen Ausbildung und: unabhängig von der Herkunft. 2018 wurde das Orchester gegründet, seither spielen hier Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen, darunter auch Geflüchtete. Einige mussten die Instrumente erst erlernen, wie zum Beispiel Badreesh, der aus Indien stammt und in Freiburg durch das Geigenspiel und im gemeinsamen Musizieren mit dem Orchester auch das Selbstbewusstsein fand, sein Können bei einer Aufführung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich rede mit Badreesh und mit der Musikerin und Gründerin Carola Christ in meinem Podcast Atti-Tune unter anderem über die Gründe, warum das Orchester con anima überhaupt entstand.
Die britische Folk-Punk-Band Ferocious Dog gibt es eigentlich laut Wikipedia schon seit den 90ern, sie spielten am Anfang Coversongs in den Pubs. Vor ein paar Jahren erst haben sie dann aber ihre ersten Alben veröffentlicht und dann waren irgendwann mal die Pubs zu klein. Sie spielen normalerweise in großen Hallen und bei vielen Festivals in Großbritannien. Außerdem sind die Bandmitglieder, vor allem Sänger und Gitarrist Ken und Geiger Dan sehr engagiert im sozialen Bereich. Das könnte was zu tun haben mit Kens und Dans Familiengeschichte, Ken ist der Stiefvater von Dan. Im Gespräch für diesen Podcast hat Dan dazu einiges erzählt, sehr ehrlich und sehr persönlich über seine Eltern – und über seinen verstorbenen Bruder Lee.