Achim Waseem Seger ist als Rapper aktiv, aber nicht nur das: Er hat bei vielen tollen Projekten mitgewirkt, bei denen angehende Künstlerinnen und Künstler unterstützt wurden, einige dieser Projekte durfte ich zum Teil auch bereits in diesem Podcast Atti-Tune vorstellen. Er hat öfters am Münchner Kultur- und Migrationszentrum Bellevue di Monaco Workshops geleitet, bei der Refugio Kunstwerkstatt, wirkt mit beim AusARTen-Festival, ist beim Poetry-Slam aktiv, hat einen eigentlich rechten YouTube-Kanal ge”hijacked”, wie er sagt, und mit seinen anti-rassistischen Inhalten gefüllt – und er ist politisch aktiv, er hat zweimal bei den Wahlen kandidiert für die Hip-Hop-Partei Die Urbane. Waseem ist eben ein Musiker und Aktivist mit Haltung. (Bild: Kurt Achatz)
Pussy Riot – eine Band, ein Künstler-Kollektiv, das in den letzten Jahren in Russland Haltung bewiesen hat und dafür in Kauf genommen hat, dass einzelne Mitglieder des Kollektivs immer wieder ins Gefängnis mussten, vor allem wegen der Aktion in der orthodoxen Kirche vor zehn Jahren, wo sie gegen Putin und die russische Kirche ansangen.
Mitte Mai ’22 waren sie zu Gast in den Münchner Kammerspielen – und was sie dort boten, war mehr als ein Konzert. Es war ein Konzert kombiniert mit eine starken Videopräsentation, die bei jedem Stück im Hintergrund zeigte, was die Lead-Sängerin und Aktivistin Maria Aljochina in ihrer Zeit im Gefangenenlager erleben, erdulden musste. Ich war dort und hab mich mit ihrer Band-Kollegin Olga Borisowa kurz unterhalten und deren spannende Podiumsdiskussion verfolgt. Und darin fordert Pussy Riot vor allem eins: Einen Boykott von russischem Öl- und Gas.