Ich mit Margret und Gretel (von links nach rechts)
Stellt euch mal vor, ihr wohnt alle in dem selben Wohngebiet, der Vermieter stellt euch einen Proberaum, eine Location, in der ihr auftreten könnt – und für eure Kinder ist auch immer gesorgt, wenn ihr gerade musiziert. Ja, sowas gibt es. Und dann auch noch im teuren München. In Nordschwabing hat eine Wohngenossenschaft diese Möglichkeiten den Familien, die dort wohnen, ermöglicht. Und bald nach dem Einzug haben sich auch vier Frauen gefunden, um davon zu profitieren: Maggie, Margret, Gretchen und Gretel haben ihre Band gegründet mit dem Namen “Gretes Töchter”, benannt nach der Architekturpionierin Grete Lihotzky. Wer sie war und was die vier Frauen zukünftig planen, hört ihr in meinem neuen Atti-Tune-Podcast.
Die Homepage von Gretes Töchtern: https://gretestoechter.de/
Hier findet ihr die Band auf YouTube: https://www.youtube.com/@gretestochter7925
Und hier geht’s zum Soundtrack des Films “10 Jahre später”: https://10jahrespaeter-derfilm.de/music/
Ferocious Dog ist eine Folk-Punk Band aus Großbritannien, die eigentlich schon sehr lange existieren, in den letzten Jahren aber immer bekannter wurden. Ihr letztes Album “The Hope” landete auf Platz 11 in den UK Charts und auf Platz 1 in den Folk-Charts. Ich hatte vor rund 2 Jahren den Geiger Dan Booth interviewt, ohne ihn zu treffen, über Skype. Der Gründe: 1. Corona, 2. Die Schwierigkeit in München Venues zu finden, wo sie spielen konnten. Jetzt aber hat die Band in München im Backstage gespielt. Allerdings ohne Dan. Warum erklärt Ken im Podcast – und auch zum Thema Politik in Großbritannien hat der bekennende Sozialist einiges zu sagen.
Achim Waseem Seger ist als Rapper aktiv, aber nicht nur das: Er hat bei vielen tollen Projekten mitgewirkt, bei denen angehende Künstlerinnen und Künstler unterstützt wurden, einige dieser Projekte durfte ich zum Teil auch bereits in diesem Podcast Atti-Tune vorstellen. Er hat öfters am Münchner Kultur- und Migrationszentrum Bellevue di Monaco Workshops geleitet, bei der Refugio Kunstwerkstatt, wirkt mit beim AusARTen-Festival, ist beim Poetry-Slam aktiv, hat einen eigentlich rechten YouTube-Kanal ge”hijacked”, wie er sagt, und mit seinen anti-rassistischen Inhalten gefüllt – und er ist politisch aktiv, er hat zweimal bei den Wahlen kandidiert für die Hip-Hop-Partei Die Urbane. Waseem ist eben ein Musiker und Aktivist mit Haltung. (Bild: Kurt Achatz)
Die Truppe “Beatprotest” spielt nicht in irgendwelchen Clubs oder Konzerthallen – und sie spielt immer wieder mal vor begeistertem Publikum. Denn die Band “Beatprostest” spielt ausschließlich bei Demonstrationen – für Klimaschutz, gegen Krieg, gegen Rassismus. Welche Songs muss man dafür üben? Welche wünscht sich das Demo-Publikum? Und: Sind sie sich immer einig, für wen oder was sie mit ihren Instrumenten demonstrieren wollen? Das und noch mehr erzählen Katharina, Marc und Felix in dieser Folge Atti-Tune. Foto: Marc
The Borghild Ghost – das ist das Solo-Projekt des Gitarristen und Sängers Andy Kühn. Andy war in den 90er Jahren mit seiner Band Shiny Loons am Niederrhein sehr gefragt, die Band veröffentlichte einige Alben. Deren Musik ging in die Richtung der US-amerikanischen Band Weezers: 60er-Gitarren-Sound auf modern gemacht. Heute spielt Andy zum einen in meiner Band The March, zum anderen hat er die letzten Corona-Monate in seinem Keller verbracht, seinem kleinen Studio, in dem er an seinem Solo-Projekt arbeitete. Herausgekommen ist ein Album in einem anderen Stil, die eher in Richtung Psychedelic-Indie geht, der Name: „Industrial Cuteness“. Andy hätte live gespielt am 27.11.2021 bei unserem Benefiz-Abend fürs Münchner Migrations- und Kulturzentrum Bellevue di Monaco. Das konnte Corona-bedingt dort nicht stattfinden. Stattdessen haben wir es verlegt in mein Wohnzimmer. Hier könnt Ihr ausnahmsweise keinen Laber-Podcast hören, sondern Musik: Der erste Live-Auftritt von Andy mit The Borghild Ghost.
Zainab in action – in einem Flüchtlingslager auf Lesbos
Zainab hat schon als Kind Musik gemacht – und sie war gut darin! Bei „Jugend musiziert“ hatte sie auf der Blockflöte den ersten Platz geholt. Die Folge: Eine Sehnenscheidenentzündung. Sie sah die Nachteile vom professionellen Musizieren. Was sie mit Musik eher schaffen wollte: Sie wollte Menschen helfen. Sei es mit sozialen Projekten für Geflüchtete auf der Insel Lesbos, sei es bei einer Studienreise nach Indien, wo sie mit Kindern aller Schichten gemeinsam musizierte. Sie ist Musiktherapeutin, im Moment leitet sie wöchentlich das Projekt „Music of hope“ in Dortmund, wo hauptsächlich Geflüchtete gemeinsam spielen – im Podcast Atti-Tune erzählt sie über Empowerment durch Musik.
Jez am Bass beim Levellers-Auftritt (Foto: Iona Bateman)Ferocious Dog, Dan ist der Zweite von links (Foto: Rob Marrison)
Bandmitglieder von 2 Bands aus Großbritannien durfte ich in den zwei Jahren interviewen, die beide einer Szene angehören, die ich nur den Britischen Inseln zuordne: Jez Cunningham, Bassist von den Levellers war der eine Gesprächspartner und Dan Booth von Ferocious Dog war der andere. Jez erzählt über das Musikfestival, das die Levellers selbst gegründet haben, mit dem die Band seit vielen Jahren ihre Community versammelt und wo außer den Levellers auch viele andere Bands spielen – ohne große Werbung und sehr familienfreundlich. Eine der Bands, die dort öfter zu Gast ist, ist Ferocious Dog. Sie machen ganz ähnliche Musik und haben vermutlich recht ähnliche Fans wie die Levellers. Dan erzählt mir über die Entstehung der Band und über seinen Bruder Lee, der traumatisiert von einem Militäreinsatz in Afghanistan zurückkehrte und sich das Leben nahm. Auch Lees Schicksal hat die Band, hat deren Songs geprägt. Jez und Dan kennen sich beide gut, zuletzt hatten sie geplant, einen gemeinsamen Podcast zu produzieren.
Markus „Marcanus“ Reiser ist ein Musiker, der schon in vielen Bands das Keyboard bedient hat und damit auch recht erfolgreich war, er spielte unter anderem in den 90ern auch in der Band „Heinrich beats the drum“. Doch vor einigen Jahren entdeckte er das Didgeridoo. Davon war er so fasziniert, komponierte Songs mit dem Didgeridoo, häufig mit einem Hang zum Mystischen. Jetzt ist sein Solo-Album erschienen. Markus erzählt über die Entstehungsgeschichte des Albums, über seine Erfahrungen beim gleichzeitigen Spielen von Didgeridoo und Keyboard – und er gibt einen Einblick in seine Didgeridoo-Workshops in der neuen Episode meines Atti-Tune-Podcasts.
Screenshot von unserem Gespräch, rechts im Bild: Badreesh und Carola
Das Freiburger Orchester Con Anima ist ein Orchester, indem grundsätzlich jede und jeder mitspielen kann, unabhängig von der musikalischen Ausbildung und: unabhängig von der Herkunft. 2018 wurde das Orchester gegründet, seither spielen hier Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen, darunter auch Geflüchtete. Einige mussten die Instrumente erst erlernen, wie zum Beispiel Badreesh, der aus Indien stammt und in Freiburg durch das Geigenspiel und im gemeinsamen Musizieren mit dem Orchester auch das Selbstbewusstsein fand, sein Können bei einer Aufführung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich rede mit Badreesh und mit der Musikerin und Gründerin Carola Christ in meinem Podcast Atti-Tune unter anderem über die Gründe, warum das Orchester con anima überhaupt entstand.